„Die wichtigste Stunde im Leben ist immer der Augenblick; der bedeutsamste Mensch im Leben ist immer der, welcher uns gerade gegenübersteht; das notwendigste in unserem Leben ist stets die Liebe“ ―Leo Tolstoi
Was für ein Jahr. Voller Bewegungen, Tiefen und Höhen, Stürmen und dann wieder Sonnenschein und kaum hat man sich etwas ausgeruht kommt auch schon der nächste Platzregen.
In diesem ständigen Wechsel, in diesem auf und ab verliert man schnell mal den Bodenkontakt. Wir passen uns der Bewegung an und rennen wie in einem Wettkampf der nächsten Aktivität hinterher. Es läuft ja so unglaublich viel. Kaum machen wir etwas, denken wir bereits daran was wir als nächstes noch schnell erledigen wollen. Und wir erledigen und erledigen und merken gar nicht, dass wir am Schluss selber total erledigt sind. Aber wir wissen gar nicht genau wieso. Wir erinnern uns nicht mehr daran was wir alles getan haben, denn wir waren ja nie richtig dabei.
Genau in solchen Zeiten ist es wichtig, langsam zu werden. Ganz bewusst einen Moment aus dem Karussell auszusteigen und dieses von aussen zu betrachten. Zuzusehen wie es sich weiterdreht und die Ruhe zu geniessen die sich ausbreitet sobald man nicht mehr selber mitdreht. Wir haben oft grosse Angst davor langsam zu werden, haben Angst etwas zu verpassen und merken in diesem Strudel gar nicht, dass wir alles verpassen. Wir leben nie im jetzigen Moment, denn dafür ist keine Zeit. Wir drehen und drehen und erst dann wenn wir die Orientierung komplett verlieren und gezwungen werden die Handbremse zu ziehen, erst dann merken wir wie schnell wir gerannt sind.
09.12.2016